Schatten des Phönix
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Die Geschichte des Friesen

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Beitrag  Josie Katzenstein Mo Apr 26, 2010 7:33 pm

Der Friese ist eine niederländische Pferderasse, die ursprünglich in der Provinz Friesland gezüchtet wurde.

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Wichtige Daten
Ursprung: Westfriesland
Hauptzuchtgebiet: Niederlande
Verbreitung: in Europa stark verbreitet
Stockmaß: 155–175 cm
Farben: nur Rappen
Haupteinsatzgebiet: Fahr- und Reitpferd
Das Friesenpferd -
Schwarze Perlen aus Friesland

- die königlichen Rappen aus Holland
Überall, wo Friesenpferde öffentlich auftreten, gehören sie zu den Publikumslieblingen. Die holländischen barocken Rappen verzaubern durch ihr wallendes Langhaar, bestechen durch ihre pechschwarze Farbe und faszinieren die Menschen mit ihrem sanften und menschenbezogenen Charakter. Wer sich einmal näher mit dieser Pferderasse befasst hat, unterliegt dem Charme und Ausstrahlung dieser königlichen Extravaganz.



Vom Streitross zum Freizeitkameraden

Das Friesenpferd ist eine der ältesten Pferderassen Europas.

Es entstand an den Ufern der Nordseeküste, wo der germanische Volksstamm der Friesen, genannt Frisii, eine grossrahmige Pferderasse von ca. 150cm Stockmass züchtete, die sich nach Knochenfunden wesentlich von Kaltblütern unterschied.

Die Geschichte des Urfriesenpferdes (equus robustus) lässt sich weit bis ins erste Jahrhundert zurückverfolgen. Das Friesenpferd wurde schon in Schriften von Tacitus und Julius Cäsar erwähnt und von den Römern nach England exportiert. Dort prägte der Friese in frühester Zeit andere bekannte Pferderassen wie das Fellpony, das Dalespony, das Shire und das Clydesdale. Der Friese beeinflusste aber auch andere Pferderassen wie das aus Norwegen stammende Dölepferd, das aus Frankreich kommende Mérens, Pferderassen in Amerika, u.a. das Morgan Horse und die russische Traberrasse Orlow, die den damaligen Trabrennsport boomen liess.

Die jüngste Blutauffrischung durch (einen) Friesen geschah 1974 in Kladruby, dem bekannten tschechischem Hauptgestüt, wo die berühmten Karossiers die Kladruber gezüchtet werden. Der im alten barocken Typ stehende Friesenstammbuchhengst Romke 234 (geb. 1966) und der mit seiner Postur und Ramskopf bestens zu den Altkladrubern passte, rettete die inzuchtgefährdete Rappherde mit seinem Fremdblut. Romke 234 deckte bis 1985 in Kladruby, kehrte dann zurück in seine friesische Heimat, deckte bis 1990 und verstarb im Januar 1991 im stattlichen Alter von 25 Jahren.

Auch im Mittelalter bekam das Friesenpferd Anerkennung als gutes Streitross.

Ein wichtiger Abschnitt in der Entstehungsgeschichte des Friesen ist das Barockzeitalter. Es wurde auf bekannten Hofgestüten für fürstliche Prunkkarossen und Paradezwecken gezüchtet. Schwarz wurde damals schon bevorzugt, dies verlieh den Pferden eine gewisse Vornehmheit.

Das iberische Pferd hatte Einfluss auf viele Barockpferderassen und somit auch auf die friesische Rasse. Später tobte der 80-jährige Krieg, 1568 bis 1648. Durch die mitgebrachten iberischen Hengste der spanischen Besatzung in den Niederlanden, prägten die spanischen Hengste zum zweiten Mal die friesische Rasse. Dem "Andalusier" verdankt der Friese sein barockes Aussehen und seine erhabenen Bewegungen, die bis heute noch unverkennbar sind. In den Adern des Friesen fliesst daher dasselbe altspanische Blut wie bei den Lipizzanern, den Frederiksborgern, den Kladrubern und den ausgestorbenen Neapolitanern. Fälschlicherweise wird der Friese von Laien oftmals als leichtes Kaltblutpferd bezeichnet. Dies ärgert die Pferde sicherlich wenig.
Der Friese ist ein reines Warmblutpferd, ein recht edles sogar. Heute spricht man gerne vom Barockpferd. Zu den Barockpferden zählen Pferde wie der Lusitano, PRE (Pura Raza Espagnola, der fälschlicherweise oftmals als Andalusier bezeichnet wird), Lipizzaner, Frederiksborger, Kladruber, Knabstrupper und natürlich unsere Schwarzen Perlen.

Im 16. und 17. Jahrhundert wurden Barockpferde als Hohe Schule-Pferde sehr geschätzt und von bekannten Rittmeistern als besonders gelehrig gelobt. Im 18. Jahrhundert hielten in Holland die reichen Bauern ihre Friesen für die Sonntagskutsche, für schnelle Transporte sowie Marktbesuche und volkstümliche Trabrennen. Bei den Trabrennen, zuerst unter dem "Mann", später vor der Sjees, handelte es sich um 300-400m "heats". Der Preis war oft eine silberne Peitsche. Dies brachte den Friesen den Namen "Harddraver" ein und machte sie berühmt. Später als die Distanzen verlängert wurden, wurde der Friese dann durch die schnelleren ausdauerden Vollblütern verdrängt. Sowie sich die Mode der Kleider änderte, änderte sich auch der Geschmack der Pferdezüchter. Die Armee verlange nach Reitpferden mit schnellen Galoppaden und flachen Trabgängen, die Landwirtschaft nach schweren starken Kaltblütern für die schweren Landwirtschaftsmaschinen. Und so ging die Nachfrage für Friesenpferde immer mehr und mehr zurück.
Josie Katzenstein
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